Liebe Gäste,

Ich hoffe, Sie sind schon einmal in den Genuß gekommnen, hausgemachten Hefekuchen aus dem Holzbackofen zu probieren. Wenn nicht, haben Sie eine kulinarische Versuchung verpasst, die nicht vergleichbar mit "normalem" Bäckerkuchen ist und ich lade Sie ein, freitags ab 14 Uhr beim Schaubacken auf der Café-Terrasse diese Wissenlücke zu füllen. Ob nun ganz lockerer Zuckerkuchen, klassischer altmärkischer Bienenstich mit Walnüssen, Mohnkuchen, Polterkuchen oder saftiger Streusel- und Kirschstreuselkuchen, die besonders schonende und schnelle Backweise im 350 Grad heißen Holzbackofen verleiht unserem Hefekuchen den besonderen Geschmack...

 

Um die 3500 Jahre vor unserer Zeitrechnung wurde in Ägypten die Idee geboren, essbare Fladen herzustellen. Dies geschah, indem der so entstandene Brei auf flache, in der Glut erhitzte Steine gelegt wurde. In Einzelfällen wurde der dicke Teig auch zwischen zwei Ascheschichten gebacken. Man kann davon ausgehen, dass auf diese Weise durch Zufall ein vergessenes Teigstück in der Wärme nachgärte und sich nach dem Backvorgang daraus ein Produkt entwickelte, das dem heutigen Brot vermutlich recht nahe kam.

Anhand von Zeichnungen in ägyptischen Gräbern konnte nachgewiesen werden, dass es bereits in der Pharaonenzeit echte Backöfen gab. Das auf der Grundlage von Sauerteig entstandene Brot breitete sich in der Folge über ganz Ägypten aus.

Der gegorene Brotteig konnte künftig aufgrund seiner gewölbten Form nicht mehr ohne weiteres auf flachen Steinen gebacken werden, weswegen dann die ersten Backöfen entstanden.

In der Anfangszeit hatten diese Backöfen eine Form, die der eines abgeschnittenen Kegels sehr ähnlich war - befüllt wurden diese frühen Backöfen von oben. Aufgrund ihrer einfachen Bauweise wurden diese mit Palmenabfall und Stroh beheizt - das Brot wurde zumeist an den Backofenwänden gebacken, die aufgrund ihrer Kegelform heutzutage auch "Abrahamsofen" bezeichnet werden. Der Grund für diese Bezeichnung kann aber auch daran liegen, dass man die Herstellung der ersten Backöfen von einigen Forschern auch den Hebräern zugeordnet werden.

Auf Grundlage dieser frühen kegelförmigen "Hügelöfen" wurde in der Folge der Gewölbebackofen erfunden, der sich von den Griechen ausgehend über die Römer nach ganz Europa verbreitete.

Backen wie in uralten Zeiten ..... wieder stark im kommen !!!

Mit einem Holzbackofen können Sie backen, grillen, braten und schmoren. Im Café Friedenseck kommen zwar anlässlich von Feiern gelegentlich mal ein Krustenbraten, eine Wildschweinkeule oder Pizzableche in den Ofen, aber überwiegend wird der Ofen zum Backen des herrlich lockeren und saftigen altmärkischen Hefekuchens genutzt.

Genießer schätzen dabei besonders den einzigartigen Holzofengeschmack der Speisen und den besonders schonenden Garvorgang. Die Funktionsweise dieser traditionellen Backöfen hat sich seit Jahrhunderten bewährt. Auch die modernen Öfen arbeiten noch heute nach diesem Prinzip: Der Backraum selbst wird mit Holz aufgeheizt. Die entstehende Hitze erwärmt den Schamottemantel des Ofens, wobei mehr Ober- als Unterhitze entsteht. Die milde Strahlungshitze der Steine setzt besonders kräftige Röst- und Geschmacksstoffe frei, die dem Backgut den einzigartigen Geschmack verleihen. Den Geschmack, den man im Zeitalter der industriellen Massenware so oft vermisst.

Die schwere Bauweise sorgt für die hervorragende Ausnutzung der Wärme des Backraumes. Dazu kommt das hochwertige Material. Während einige Holzbacköfen heutzutage aus Vulkangestein bestehen, wurde im unserem Friedenseck-Holzbackofen von der Firma HBS Holzbackofenservice bewusst die Materialien von früher verwendet. Die Bestandteile der Backraumwandung bestehen aus Schamotte (feuerfeste, gemahlene Erde) - wegen seiner besonderen Fähigkeit Wärme zu speichern - dieser feuerfeste Mantel verkraftet Temperaturen bis zu 1250 Grad. Die hochwertigen Schamottsteine garantieren eine gleichmäßige, langanhaltende Hitze, die den beim Backen entstehenden Wasserdampf schonend wieder an das Backgut abgibt. Die Bedienung der Öfen ist denkbar einfach. Nach dem gut fünfstündigen Aufheizen und nachdem sich die Hitze gleichmäßig verteilt hat, wird die Backfläche von der feinen Asche gereinigt und anschließend das Backgut eingeschlossen. Durch die ausgezeichnete Wärmespeicherung kann jederzeit in mehreren Backdurchgängen hintereinander gebacken werden. Das früher übliche Nachheizen zwischen den "Backschüben" entfällt.


Gelegentlich fragen Gäste nach dem Geheimnis unseres Hefeteigs und sagen, dass er bei ihnen zuhause nicht gelingt. Natürlich kann ich nicht alles verraten, aber mit genügend Zeit, einer Raumwärme von mindestens 28 Grad und einem Standort ohne Zugluft "geht" ein Hefeteig immer gut.

Und ein Tipp noch: Je kürzer die Backzeit, desto saftiger bleibt der Kuchen, also nur Mut zu hohen Temperaturen. Es ist zwar nicht ganz einfach, im normalen Backofen die Balance zwischen einem guten Boden und dem Durchbacken des Kuchens hinzubekommen, aber mit ein wenig Übung braucht z.B. der Zuckerkuchen bei Ihnen dann vielleicht nur noch 15 statt 20 Minuten. Und das bekommt dem Kuchen auf jeden Fall.

Während des Schaubackens beantworte ich gern Fragen rund ums Backen und freue mich über Anregungen und Feedbacks.

 

Ich hoffe, wir sehen uns bald....

Ihr Zuckerbäcker André Tepper und das Team vom Café Friedenseck